1928 – 1939
Die ersten Schritte…
Nach dem 1.Weltkrieg und einer schweren Inflationszeit wurde das sportliche Interesse im Dorf
Stommeln wieder zum Leben erweckt.
Einen Sportverein gab es in diesem Sinne nicht, aber
man spielte mit etlichen Männern in der DJK (Deutsche
Jugendkraft).
Der eigentliche Anlass zur Gründung unseres
Fußballvereins dürfte wohl die Olympiade 1928 gewesen
sein, ein sportliches Weltereignis mit einem
Olympiasieger Uruguay im Fußball.
Im Juni 1928 trafen sich folgende Stommelner Bürger,
um einen Verein zu gründen:
Johann-Peter Schall (Krüll), Jakob Schall, Johann Schall
(Va), Peter Tillmann, Willi Klöcker, Willi Zimmermann,
Peter Abs, Herrmann Abs, Paul Rohde, Willi Kreidel,
Matthias Hiller und als Mitbegründer einen Lehrer namens Kerkmann.
Sein Name: Verein für Rasensport Stommeln, kurz VfR
Stommeln. Dieser Name bot sich an da man auf Wiesen
und Äckern spielte.
Die Verbundenheit einer Lehrperson zum Fußball lässt erkennen das in erster Linie die Jugend
Sport treiben sollte und ihre Freizeit sinnvoll nutzen soll. So wurde dann Lehrer Kerkmann auch 1.
Vorsitzender.
Der Spielbetrieb wurde eröffnet, einen Platz besaß man nicht. Das Einzige was man hatte waren
ein Ball, ein paar Torstangen und dazu eine gehörige Portion Idealismus. Man wanderte mit seinen
Torstangen von Wiese zu Wiese. Spieler und Zuschauer waren nicht anspruchsvoll.
Die ersten 4 Jahre unterstand der VfR der Dachorganisation „DJK“ und wurde später vom
Westdeutschen Fußballverband übernommen.
Den Spielball für die ersten Schritte als Fußballverein fertigte der Sattlermeister Abs selbst an, der
Anfang war gemacht. Von Spiel zu Spiel wuchs die Begeisterung und die Routine, der VfR
Stommeln machte Fortschritte.
Die ersten Farben der Vereinskleidung waren schwarze Hosen und rote Trikots,4 Jahre später
wurden die roten Trikots durch weiße Trikots ersetzt.
Man beteiligte sich an Meisterschaftsspielen im Kölner Landkreis mit wechselndem Erfolg. Es
wurde versucht Bauern des Ortes als Mitglieder, Ehrenmitglieder oder aber Förderer zu gewinnen,
um auf ihre Wiesen Fußball spielen zu dürfen. Trotzdem gab es keine Sicherheit ob man für den
nächsten Sonntag eine Wiese zur Verfügung stand. Ein vorhersehbarer Wetterumschwung oder
eine kleine Verärgerung des Wiesenbesitzers konnten Auswirkungen auf den Spielbetrieb haben.
Im Stommelner Kirchtal konnte auf einer großen Wiese trainiert werden, bevor ein Angebot der
Gemeinde Sinnersdorf den Platz nutzen zu können gegen ein Entgelt von 50 DM kam.
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Zusätzlich musste jeder Spieler einen Vereinsbeitrag von 40 DM leisten was zu der Zeit sehr viel
Geld war, ein Zeitzeuge Willi Hamacher berichtete das er außerdem Geld ausgab für Verpflegung
und Auswärtsfahrten. Neben Geld opferten die Spieler demnach auch ihre Freizeit, um in
Stommeln Fußball spielen zu können. Ein anderer Vorschlag seitens des Besitzers des Haus
Thönnissen war das Eintreten in die Freiwillige Feuerwehr in Stommeln und als Gegenleistung
sollte ein gemeindeeigener Platz errichtet werden.
Mit der Übernahme in den WFV unter der Leitung von Gerhard Fink konnte auch ein
gemeindeeigener Platz gewonnen werden im Jahre 1932, man schlug sich mehr oder weniger
erfolgreich aber für die Liga reichte es noch nicht.
1938 wechselten die Vereinsfarben noch einmal, und zwar gab es blaue Hosen und weiße Trikots,
diese Farben wurden bis heute beibehalten.
1939 mit Beginn des 2.Weltkrieges war der Spielbetrieb zu Ende, der blauweiße Fußballdress
wurde gegen die graue Uniform eingetauscht.